Herrenmode der 20er Jahre |
Herrenmode der 20er Jahre - Stilvoll und klassisch |
Anfang der 20er Jahre trugen Männer klassische Sachen, die
hauptsächlich dunkel und korrekt waren. Recht beliebt war dabei das
Sakko, welches zu dieser Zeit noch eher gedrungen wirkte, da die
Taille relativ hoch angesetzt war. Auch waren diese Sakkos häufig im
Brustbereich gepolstert, damit die männliche Brust imposanter
wirkte. Sakkos hatten damals auch ausschließlich 2 Knöpfe. Diese
Form änderte sich im Laufe des Jahrzehnts zu einer legeren Variante,
die leicht tailliert und nicht mehr so stark gepolstert war. Der
bekannte Tagesanzug, der heute noch gern bei festlichen Anlässen
getragen wird, hielt in dieser Zeit Einzug. Klassisch wird dieser
mit einem einreihigen schwarzen Sakko, grauer Weste, gestreifter
Hose und einer hellen Krawatte getragen. In diesem Jahrzehnt kamen allmählich Flanellhosen zum Einsatz und die Stoffe generell veränderten sich. So bekam die Herrenmode der 20er Jahre langsam aber sicher auch mehr Farbe. Auch für Tweedstoffe wurden nun eingefärbte Garne verwendet. Ein modischer Trend wurden zu dieser Zeit die Knickerbocker. In verschiedenen Kombinationen wurden diese in vielen Lebensbereichen getragen, von klassisch bis leger. Hauptsächlich wurden Knickerbocker jedoch in der Freizeit angezogen. Ab 1922 kam die Oxford- oder Tangohose zum Einsatz. Diese diente als Rebellion gegen die klassischen Männerhosen und wurde dementsprechend zur Schau getragen. Gerade ältere Personen empfanden dies als sehr provokant. Im Bereich Freizeitbekleidung wurde in den 20er Jahren immer häufiger Pullover als Ersatz für die Weste unter den Sakkos getragen. Der steife Kragen von klassischen Hemden wurde für Freizeit und Vergnügen durch Hemden mit weichem Kragen ersetzt. Dazu trug man breite, gemusterte Krawatten. Die Herren der 20er Jahre trugen im Alltag und zu förmlichen Anlässen stets einen Hut, Mantel und Handschuhe. Die Oberschicht zog sich für den Abend um. Der Frack wurde dann gegen einen Smoking getauscht, wahlweise mit Gamaschen. In diesem Jahrzehnt kam die Armbanduhr in Mode, welche hauptsächlich von der oberen Schicht getragen wurde. Die Klassenunterschiede wurden in den 20er Jahren auch modisch zu Schau getragen. So unterschied sich die Kleidung deutlich, je nachdem welcher Schicht man angehörte. Modebewusste Herren, die Dandys genannt wurden, trugen ihre Einstellung dezent durch beste Stoffe und Schnitte nach außen. Beliebt war auch die Freizeitbekleidung mit weißer Hose und weißem Pullover, die ursprünglich nur beim Tennis getragen wurde. Weitere Trendsetter und modisch rebellische Herren wurden Tramps genannt. Diese trugen sehr groß wirkende Sakkos und dazu weitere und längere Hosen. Prominentestes Beispiel war hier der allseits bekannte Charlie Chaplin. |